Ja was nun: Fluch oder Segen?

Vermutlich hat´s jeder schon mal gehört. Doch häufig fehlt bei neuen Pflegestoffen die persönliche Einordnung. Soll ich Nanopartikel jetzt gut oder schlecht finden? Sind sie gefährlich oder nützlich? Ein Segen oder ein Fluch?

Dünner wie ein Haar – stärker als jedes Liposom

Die Kosmetikindustrie zumindest scheint sich bereits entschieden zu haben: Dort sind Nanopartikel ein Segen. Fürs Geschäft – und hoffentlich auch für die Haut! Nanopartikel an sich haben keine pflegenden Eigenschaften. Doch ihr entscheidender Vorteil ist schnell klar: Ihre Größe, beziehungsweise ihre nicht vorhandene Größe! Denn Nanopartikel sind unendlich klein, 50000 Mal kleiner als der Durchmesser eines durchschnittlichen Haares. Sehr klein also! Dadurch ist es ihnen möglich, durch die Haut zu diffundieren und Pflegestoffe bis tief in die Hautzellen zu schleusen. Soweit so gut.  Sehr gut sogar, denn in diesen Nanopartikeln können fettlösliche Wirkstoffe wie Vitamine und Öle verkapselt werden. Anders als beispielsweise bei Liposomen. Gerade trockene Haut kann von Nanotechnologie profitieren, denn die fettigen Anteile von Pflegeprodukten überwinden die Hautbarriere und ziehen in tiefere Schichten ein.

Kennzeichnungspflicht für Nanopartikel seit 2012. Zu Recht?

Dieses neue Transportsystem nennt sich Nanotechnologie und ist auf dem internationalen Kosmetikmarkt der Renner. Aber: Wenn die Nanopartikel bis in die tiefsten Hautzellen vordringen können, wohin können sie dann noch? In andere Körperzellen? In Organe oder Gewebe? Eben da, wo wir sie nicht haben wollen? Aktuelle Studien hegen zumindest den Verdacht, dass Nanopartikel deutlich reiselustiger sein könnten, als angenommen. Eine Forschungsgruppe aus Karlsruhe hat herausgefunden, dass eingeatmete Nanopartikel bei Mäusen und Ratten Entzündungsreaktionen in der Lunge hervorgerufen haben. Nanopartikel unterliegen deshalb auch seit zwei Jahren der Kennzeichnungspflicht auf Kosmetikprodukten. Immerhin: Wer keine Nanopartikel will, der kriegt so auch keine! Langzeitstudien gibt es aufgrund der Neuheit der Methode noch nicht. Vorsicht ist also durchaus geboten.

Was bleibt: Die neue High-Tech-Methode mit ihren Nano-Winzlingen ist weiterhin auf dem Vormarsch. Für die Hautpflege ist sie garantiert ein Vorteil. Den Rest wird vermutlich erst die Zeit ergeben. Und bis dahin: Wachsam sein und selbst entscheiden!

Eure Jenny

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