Keine Frage, Arquiste Fleur de Louis riecht romantisch, ja gar unschuldig. So fruchtig nach einem herrlichen und doch längst vergangenen Sommertag. Und trotzdem gefällt mir Arquiste Infanta en Flor noch ein wenig besser. Zumindest ist es eher nach meinem persönlichen Geschmack.
Wieder sind wir im Juni 1660. Wieder an der französisch-spanischen Grenze, wo Prinzessin Maria Teresia bald ihren schon versprochenen Ehemann, Ludwig XIV, begegnen wird. Doch bei Arquiste Infanta en Flor stehen wir dieses Mal nicht auf der Seite Ludwigs, sondern hinter Maria Teresia. Wir riechen ihre Nervosität, ihre Unschuld, ihre schreiende Furcht, wenn sie von Ludwig zum allerersten Mal angeschaut wird und mit errötender Aufregung zu ihm zurückschaut.
Pudriger Traum aus Orange und Blüten
Weich und delikat riecht Arquiste Infanta en Flor zu Anfang – was übrigens im Spanischen „Blumenprinzessin“ bedeutet. Und so zeigt uns der Name auch schon, dass es sich bei Arquistes neuer Duftkomposition um eine blumige Duftnote für uns weibliche Prinzessinnen handelt. In der Herznote wird der Duft dann spürbar wärmer und leichter. Ein wenig pudrig. Vielleicht so, wie sich Maria Teresia gefühlt haben muss, als die erste Anspannung von ihr abfiel und sie sich voller sehnsüchtiger Träume ihrem Schicksal in den Händen des Sonnenkönigs hingab. Arquiste Infanta en Flor besteht aus Noten von Orangenblüten, Zitrusnuancen, Leder, Immortelle und Harzen und ist damit blumig, mit einem Hauch von Moschus.
Zeitreisen machen schöner
Kreiert hat den Blütentraum der Franzose Yann Vasnier, den die Presse schon vor einigen Jahren als „rising star“ bezeichnete und der bei Arquiste nun weitere Duftwunder zu vollbringen scheint. Gut aussehen tut er zum Leid der Männerwelt übrigens auch noch. Ideengeber für Infanta en Flor war wieder Arquistes eigentlicher Sonnenkönig und Firmengründer Carlos Huber, den das Schicksal des jungen Königspaares nicht mehr losgelassen hat und der trotz seiner vielen Zeitreisen in längst vergangene Epochen ebenfalls ein verdammt hübsches Gesicht in die Kamera hält. Die Welt ist ungerecht, mag manch einer denken, aber halten wir uns lieber an die Duftnoten, die die zwei Männer für uns Frauen von Welt kreiert haben: Für das Erschnuppern der ledrigen Nuance in Arquiste Infanta en Flor müsst Ihr Euch übrigens nah, sehr nah heran schnuppern. Und selbst dann ist der Geruch so sanft, so wenig animalisch und weich, dass er den blumigen Nuancen kein bisschen die Show stiehlt. Es ist diese langanhaltende Kraft des Parfums, die man sich beim ersten atmosphärischen Geruch der Kopfnote noch nicht im geringsten vorstellen kann und die dem Duft seinen ganz besonderen Zauber verleiht.
Keine Sorge: Strohblume mal anders
Übrigens müssen sich Alle, die bei einem Blick in die Liste der Ingredienzien vor Immortelle zurückschrecken, erst gar nicht aufregen: Die italienische Strohblume, die sonst sehr kräftig, süß und schwer daherkommt, ist in Infanta en Flor sehr leicht und zart.
Am Ende meiner Zeilen weiß ich nicht mehr, ob dieser Artikel eine Hommage an Maria Teresias Infanta en Flor, oder an das Traumpaar Yann Vasnier und Carlos Huber geworden ist… aber egal: Herrlich riechen tun sie sicher beide!
Eure Jenny
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